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SV DJK UNTERSPIESHEIM

Das neue Sportgelände nimmt Formen an

Im Herbst 1992 wurden dem Bürgermeister Erich Henkelmann und seinen Spiesheimer Gemeinderäten die geplanten Sanierungsmaßnahmen am Sportheim und am Sportplatz vorgestellt. Der Vorsitzende Rainer Scheuring, seine Vorstandskollegen und der Vereinsausschuß stellten auch die Entwicklung des Vereins, seine Aktivitäten und besonders die große Resonanz im Kinder- und Jugendbereich dar. Viele ehrenamtliche Betreuer leisten einen unbezahlbaren Beitrag für die Entwicklung unseres Nachwuchses. Hier bei der DJK werden seit Jahrzehnten die Jugendlichen zweier aufstrebender Spiesheimer Ortschaften hervorragend betreut. Stark wachsende Gemeinden wie Unter- und Oberspiesheim bringen ein überdurchschnittliches Wachstum junger Familien mit sich. Junge Familien, die es gilt am Orts- und Vereinsleben zu beteiligen. Eine Verantwortung der sich die Führung der DJK aktiv stellt. Mit einer Erweiterung der Siedlungsflächen, wie sie damals im Gemeinderat anlässlich des Flächennutzungsplanes diskutiert wurde, muss nach Ansicht des Vereinsvorstandes auch eine Erweiterung des Sportgeländes einher gehen. Wenn sich der Verein den Herausforderungen der Zukunft stellen will, muss er rechtzeitig entsprechende Weichen stellen und der steigenden Nachfrage ein entsprechendes Angebot auf einer dann größeren Sportfläche zur Verfügung stellen. Erich Henkelmann und die Räte zeigten sich von der Konzeption überzeugt. Der Bürgermeister sagte nicht nur seine Unterstützung zu einem Gemeindezuschuß für die Baumaßnahmen zu, sondern er zeichnete auch ein großzügiges Quadrat mit gut. 20.000 m2 als Sporterweiterungsfläche - südlich des bisherigen Sportgeländes - in den ausliegenden Flächennutzungsplan ein. Schließlich galt es eine richtungweisende Entscheidung für die nächsten Jahrzehnte zu fällen, denn einmal umbaut könnte sich die DJK nicht mehr am Stammgelände erweitern.

Jahre später im Sommer 1997 - die Sanierungsmaßnahmen waren gerade verdaut - traf sich der Vereinsausschuß erneut in Sachen Sportgelände. Diesmal galt es eine Konzeption für die Nutzung der neuen Fläche aufzustellen. Es wurde zunächst die Errichtung eines neuen Rasenspielfeldes diskutiert, um den Fußball-Kleinfeld- und den Korbballbetrieb zu trennen. Nach einiger Zeit der Diskussion wurde erstmals der Gedanke zum Bau einer vereinseigenen Turnhalle geboren. Schließlich ist die vorhandene Schulturnhalle ständig ausgebucht und sie ist zu klein, um Korbball oder Fußball wettkampfmäßig zu betreiben. Ganz zu schweigen von zusätzlichen Angeboten im Freizeit- und Wettkampfbereich (Volleyball, Handball oder Turnen) oder im Bereich des Gesundheitssports. Ermutigt durch die Vorhaben in Herlheim und Alitzheim hat dieser Gedanke die erste Sitzung überlebt. Allerdings wollte sich der Vereinsausschuß nicht zu sehr unter Zugzwang versetzen. Man vereinbarte Stillschweigen, um in einer dreiwöchigen Bedenkpause Fakten, Bau- und Erhaltungskosten zu sammeln. Vor allem aber war mit Hans Söllner das wesentliche Mitglied des Bauausschusses bei der ersten Sitzung nicht anwesend. Von seiner Mitwirkung als Bauleiter war das Vorhaben letztlich ganz entscheidend abhängig. Der Vereinsausschuß traf sich noch zweimal intern. Man diskutierte, plante, rechnete und empfahl schließlich mehrheitlich das Vorhaben anlässlich einer außerordentlichen Mitgliederversammlung dem Gesamtverein zur Entscheidung vorzulegen. Die Versammlung muss mit überwiegender Mehrheit hinter einem solchen Vorhaben stehen, wenn es eine echte Chance haben soll, so der Vorsitzende. Nun nicht nur der Name, sondern auch der Besuch der Versammlung war dann außerordentlich. Vor allem aber die Zustimmung zum Bau einer Halle und eines Rasenspielfeldes war überwältigend (134:1 in schriftlicher Abstimmung). Diskutiert wurden damals zwei Hallenvarianten (Ein- oder Zweifach) und verschiedene Standorte. Die Mehrheit der Mitglieder sprach sich für die kleine Variante mit Erweiterungsoption aus, wohl auch deshalb, weil diese Variante vom Vorsitzenden Rainer Scheuring als leichter realisierbar in seinen Ausführungen präferiert worden war. Erst die weiteren Planungen - das Büro Hans Söllner zeichnete fünf Varianten - und erste Angebote von Schlüssigfertiganbietern brachten Verschiebungen im Verhältnis von Zuschüssen und Baukosten zu Gunsten der größeren Variante. Auch der BLSV-Kreisvorsitzende Kurt Vogel sprach sich angesichts der Zahlen für einen Zweifachbau aus. So kam es, dass unsere Halle mit jedem Planentwurf stetig angewachsen ist, bis sie ein optimales Verhältnis von Baukosten zu Zuschüssen erreicht hatte.

Nun galt es diese Konzeption gegenüber den Zuschussgebern zu begründen. Hierbei ist neben dem Bedarf im Wesentlichen auch der Nachweis der Finanzierbarkeit zu erbringen. Vor allem aber sind auch die künftigen Einnahmen/Ausgaben im laufenden Betrieb darzustellen. Es galt den Gemeinderat, die Regierung Unterfranken, den BLSV in München sowie viele Träger öffentlicher Belange für das Vorhaben zu gewinnen. Ein Akt der Begründung und in vielen Diskussionen ein zähes Ringen um Zustimmung wurde bewältigt. Heute wissen wir endlich, dass das Vorhaben bewilligt ist. Einzig die Auszahlung der Mittel lässt noch Jahre auf sich warten.

Grundriss Sporthalle DJK Unterspiesheim


Ansichten Neubau Sporthalle DJK Unterspiesheim

Die Finanzierung erreichte eine gewaltige Größenordnung:

  • bezuschussungsfähige Summe 6.910.450 DM
  • Gesamtkosten auf Basis Angebote 3.501.577 DM
  • darin enthaltene Eigenleistung und Spenden 467.529 DM

Der Löwenanteil von 2,93 Mio. wird über Zuschüsse der Gemeinde, dem BLSV und der EU finanziert.

Pünktlich zum Jubiläum kam der positive Zuschussbescheid vom BLSV. Durch die zusätzliche Bereitstellung von Mitteln der Europäischen Union im Rahmen der Förderung des ländlichen Raumes (5b-Programm), konnten die finanziellen Risiken des Vereins weiter minimiert werden. Gleichzeitig kann mit den EU-Mitteln, die bereits im Haushaltsjahr 99 zur Verfügung gestellt werden, ein früherer Baubeginn erfolgen. Mit dem Zuschuss aus Brüssel wurden auch die Auszahlungen der Staatsmittel durch den BLSV vorgezogen. Gegenüber den in der letzten Jahreshauptversammlung erläuterten Planungen ergibt sich somit eine wesentlich verbesserte Situation hinsichtlich der finanziellen Folgebelastung, da das eingeplante Darlehen des BLSV durch den EU-Zuschuss ersetzt wird.

Neben der finanziellen Absicherung braucht es vor allem einen mutig zupackenden Verein, der sich den Herausforderungen der Zukunft stellt, der zur rechten Zeit die rechten Akzente setzt und der sich ganzheitlich hinter dieses Vorhaben stellt. Wenn sich viele der 700 Rädchen in die gleiche Richtung drehen, ein jeder auf seine Weise sich daran beteiligt - sei es finanziell oder tatkräftig - dann entsteht eine Bewegung, die so schnell nicht aufzuhalten ist. Jenes Gemeinschaftsgefühl und jene breite Zustimmung hat uns bereits ermutigt, die Herausforderung anzunehmen und den Weg bis hierhin zu gehen. Ein mutiger Weg, den sicher nicht sehr viele Vereine unserer Größenordnung gegangen wären. Unser Dank gilt an dieser Stelle allen, die unsere Belange mitvertreten haben. Allen voran unserem jetzigen Bürgermeister Horst Herbert, der seinem Vorgänger in nichts nachsteht und immer ein offenes Ohr für die Belange unseres Vereins hat. In diesem Sinne möge das eingangs erwähnte großzügige Quadrat mit 20.000 m2 möglichst schnell in seine zugedachten Nutzung überführt werden. Es möge ein Zentrum des Sports und ein Zentrum der Kultur für unsere Spiesheimer Orte entstehen mit einem Bauwerk dessen Ersteller und Förderer ihren Generationenvertrag nach Fertigstellung sicher in hervorragender Weise erfüllt haben werden.

Rainer Scheuring und Hans Söllner

 
© SV DJK Unterspiesheim, 28.02.2016