01.04.2008
Nachruf an unser Ehrenmitglied Hans Söllner
Hans
Söllner spielte aktiv in der Fußball-Jugend und später auch in der ersten
Fußball-Mannschaft der DJK. Als Stürmer war durch seine Torgefährlichkeit und
seine Zweikampfstärke bekannt. Nach seiner aktiven Fußballer-Laufbahn schloss er
sich der Tischtennis-Mannschaft an mit der er einige Meisterschaften feiern
konnte.
Beruflich war Hans bei der Firma Glöckle als Bauleiter beschäftigt, ehe er
den Schritt in die Selbständigkeit wagte. Trotz beruflicher Anspannung brachte
Hans seine fachliche Kompetenz und seinen Tatendrang immer wieder für seine DJK
ein.
Er arbeitete seit Anfang der 80er Jahre im Bauausschuss der DJK mit. Hans war
stets eine der Triebfedern, wenn es um den Auf- und Ausbau der Sportanlagen und
des Sportheims ging. Dabei legte er großen Wert darauf, dass weitsichtige
Konzepte umgesetzt wurden. 1985 wurde das 2. Spielfeld neben der Schule
errichtet. Nachdem die Gäste beim ersten Spiesheimer Bierfest 1985 im Schlamm
versanken, wurde 1986 rechtzeitig vor dem 2. Bierfest ein neuer Fest- und
Parkplatz neben dem Sportheim gebaut. 1987 wurde das Sportheim vor allem im
Sanitär- und Umkleidebereich generalsaniert. Als die Gemeinde Ende der 80er das
Siedlungsgebiet ‚Am Ried’ plante, wurde auf Betreiben der Vorstandschaft und des
Bauausschusses für die DJK eine großzügige Erweiterungsfläche reserviert, um das
Sportstättenangebot an den rasanten Mitgliederzuwachs anpassen zu können. 1988
wurde das Hauptfeld erneuert und ein Jahr später der Korbballplatz errichtet,
1994 ein Brunnen mit Pumpstation und Bewässerung für das Hauptfeld gebaut und
schließlich 1995 das Sportheim nach Süden hin erweitert, gedämmt und neu
eingedeckt. Im Zuge der Umgestaltung der Sportheim-Außenhaut, hat die DJK
bereits 1995 eine Solaranlage zur Brauchwasser-Erwärmung in Betrieb genommen.
Hans stand voll hinter diesen Maßnahmen, auch wenn die Investitionen in
derartige Technologien in der Anfangszeit noch recht hoch waren.
Als politisch engagierter Mensch, legte er großen Wert darauf, dass die DJK
hier Zeichen setzte. Wegen seiner großen Verdienste um die DJK wurde Hans
bereits mit 42 Jahren zum Ehrenmitglied ernannt. Für ihn war das aber kein
Signal, sich nun zur Ruhe zu setzen. Als 1997 in einer Vereinsausschusssitzung
die Idee aufkam, eine vereinseigne Sporthalle und ein weiteres Rasenspielfeld zu
bauen, setzte sich Hans ehrenamtlich an die Spitze der Bewegung. Sein Büro
zeichnete fünf Planungsvarianten. Mit jeder Planung wurde die Halle größer,
idealer an die Anforderungen des aufstrebenden Vereins angepasst und in Richtung
der Bezuschussung optimiert. Hans begleitete den Vorstand bei der Beantragung
der öffentlichen Mittel nach München, Würzburg und auf die Gemeinde. Trotz
angeschlagener Gesundheit – eine wichtige Planungssitzung fand sogar an seinem
Krankenbett im Leopoldina-Krankenhaus statt – setzte sich Hans mit voller Kraft
für das Projekt ein. Er erstellte die Ausschreibungsunterlagen und nahm die
Bauleitung selbst in die Hand, da sich die DJK angesichts der dünnen
Eigenkapitaldecke keinen Architekten leisten konnte. Hans war beginnend mit
Planung bis zur Einweihung der neuen Halle über zwei Jahre fast täglich für
seine DJK im Einsatz. Die Mühe lohnte sich, denn das Bauwerk konnte auf Basis
erheblicher Eigenleistungen und Zuschüsse schuldenfrei errichtet werden. Dank
der neuen Sporthalle konnte die DJK Ihr Sportangebot erheblich erweitern.
Die
Förderung der Sportjugend war ein großes Streckenpferd von Hans. Neben seiner
aktiven Bauleistung brachte er sich auch immer wieder mit Sachspenden in Form
von Trikots und Trainingsanzügen finanziell ein. Hans wurde durch seinen
Sachverstand, seiner Verlässlichkeit und seiner menschlichen Qualitäten zu einem
Vorbild in unserem Verein. Bei ihm kam auch das gesellige Miteinander nie zu
kurz. Er lud die Vorstandschaft und mehrmals hintereinander auch die aktiven
Fußballmannschaften in sein Ferienhaus nach Ungarn ein. Dort haben viele von uns
unvergessliche, feucht-fröhliche Tage mit ihm verbracht.
Hans hat uns mitten im besten Alter von 55 Jahren viel zu früh verlassen. Er
war für uns ein Mensch, der Spuren hinterlassen, Zeichen gesetzt und stets Wege
gefunden hat, unseren Verein dorthin zu entwickeln, wo er heute steht. Bei aller
Trauer überwiegt die Freude einen Menschen wie Hans an unserer Seite gehabt zu
haben. Wir sollten uns an seinem Mut und seinem Weitblick orientieren und unsere
Schaffenskraft in seinem Sinne zum Wohl unseres Vereins einsetzen.
Rainer Scheuring
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