| |
06.06.2010
Landesliga-Relegationsspiel
TSV Aubstadt - FC Blau-Weiß Leinach 2:1 (1:0)
Quelle: www.mainpost.de
Leinachs Traum geht zu Ende - Der FC Blau-Weiß unterliegt beim
Entscheidungsspiel in Unterspiesheim dem TSV Aubstadt verdient mit 1:2
Am
Ende dürften sich Leinachs Fußballer so gefühlt haben, als seien sie mitten
während eines Traums ganz plötzlich aufgewacht. Mit der 1:2-Niederlage im
Entscheidungsspiel gegen den TSV Aubstadt endete die erste Landesliga-Saison des
FC Blau-Weiß gleich mit dem Abstieg in die Bezirksoberliga.
Sie hatten sich schnell wieder aufgerappelt, Tränen flossen kaum an diesem
Sommerabend in Unterspiesheim. Leinachs Trainer Berthold Göbel hatte ein
süß-saures Lächeln aufgesetzt, als er sagte: „Aubstadt hat verdient gewonnen!“
Dieses Mal hatte es sein Team eben nicht geschafft, im entscheidenden Moment
noch einmal etwas zuzusetzen, so wie es die Leinacher in den letzten Wochen
stets verstanden hatten. So wie am vergangenen Mittwoch, als der FC im ersten
Entscheidungsspiel in Stegaurach gegen den FC Trogen im Elfmeterschießen siegte.
Aubstadt hatte sich da noch schonen dürfen, hatte im Dreikampf der
punktgleichen Teams um den 15. Tabellenrang, der zur Relegationschance gegen den
TuS Frammersbach berechtigt, zunächst einmal ein Freilos gehabt. Ob das am
gestrigen Sonntag – dem bislang wärmsten Tag des Jahres – ein entscheidender
Vorteil war? Es ehrt Leinachs Übungsleiter, dass er erst gar nichts wissen
wollte vom argen Kräfteverschleiß beim Elfmeter-Krimi am Mittwoch. „Es gibt
diese Spiele, bei denen man einfach nicht richtig in die Zweikämpfe kommt. In
der ersten Halbzeit war das diesmal für uns so ein Spiel“, so Göbel.
Tatsächlich war Leinachs Rivale aus dem Grabfeld in den 90 Minuten vor
offiziell 1250 dicht gedrängt stehenden Zuschauern auf dem bestens gefüllten
Unterspiesheimer Sportgelände das aktivere, wachere und gefährlichere Team.
Während es der FC immer wieder mit langen Bällen auf Torjäger Daniel Bufe
versuchte und sich Aubstadts Verteidigung offensichtlich bestens darauf
eingestellt hatte, wirkten die Bemühungen des TSV varientenreicher und
gefährlicher. Folgerichtig fiel dann auch nach 23 Minuten das 1:0 für Aubstadt.
Der starke Mittelfeld-Organisator Thomas Omert setzte zum Alleingang durchs
Mittelfeld an, wurde von Leinachs Defensive kaum gestört und drosch das Leder
aus gut 20 Metern mit Karacho in den Winkel des Tores – FC-Keeper Mario Ruffert
war schlicht chancenlos. Letztlich musste Leinach sogar noch froh sein, den
knappen Rückstand bis zur Halbzeitpause verteidigt zu haben: Einen Schuss von
Aubstadts Torjäger Jan Schneider konnte Ruffert gerade noch an den Pfosten
lenken (28.).
Nach der Pause aber schien – wie schon beim ersten Entscheidungsspiel gegen
Trogen – der Leinacher Kampfgeist erwacht zu sein. Gerade einmal fünf Minuten
waren nach Wiederbeginn gespielt, als Sebastian Ankenbrand – in Stegaurach noch
unglücklicher Eigentorschütze – mit einem feinen Schuss aus spitzem Winkel das
1:1 erzielte. Leinach mühte sich nun um eine häufigere Ballkontrolle, wirkte
deutlich aktiver als noch in Halbzeit eins. Und wiederum Ankenbrand hatte in der
71. Minute gar die Chance zur Führung. Sein 18-Meter-Schlenzer landete genau an
der Latte des Aubstädter Tores. Trotz der deutlichen Leinacher Steigerung blieb
aber Aubstadt auch in Durchgang zwei stets gefährlich, setzte immer wieder
Nadelstiche im Leinacher Strafraum. Als dann nach einer Omert-Hereingabe
Leinachs Abwehr nicht so recht im Bilde war, traf Dominik Ruck aus kurzer
Distanz zum letztlich verdienten Aubstädter 2:1. Leinach stürmte hernach mit dem
Mute der Verzweiflung, fand aber keine Lücke in der aufmerksamen Verteidigung
der Grabfelder.
Der Traum war vorbei – Leinach abgestiegen. Doch Spielertrainer Göbel, der
nach dem Spiel ankündigte, in Zukunft nicht mehr selbst gegen den Ball zu treten
und einzig und allein als Übungsleiter zu fungieren, mochte im Moment der
Niederlage nicht zu sehr auf die Tränendrüse drücken: „In der Winterpause hatten
wir elf Punkte. Da hat man uns schon abgeschrieben. Jetzt haben wir bis ganz zum
Ende eine Chance auf den Klassenerhalt gehabt. Ich glaube, wir können auch stolz
ein“, sagte er und fügte an: „Mit dem fünftbesten Sturm der Landesliga, müssten
wir in der kommenden Saison in der Bezirksoberliga eine gute Rolle spielen
können.“
Das Spiel in Zahlen TSV Aubstadt – FC Blau-Weiß Leinach 2:1
Aubstadt: Mack – B. Holzheimer, Werner, Kirsten, M. Gabold – Heim – Ruck (85.
Schäfer), Omert, Pfülb – Reinhart, Schneider (89. Merkl).
Leinach: Ruffert – Göbel – Ankenbrand, Mi. Kurz – Pertler (46. D. Schmitt),
Reuchlein (75. Spehnkuch), Plawky (75. Bauer), F. Schmitt, Weidner – Bufe, Ma.
Kurz.
Tore: 1:0 Omert (28.), 1:1 Ankenbrand (51.), 2:1 Ruck (78.).
Schiedsrichter: Walter Hofmann (Aufkirchen). Zuschauer: 1250 (in
Unterspiesheim).
So geht's weiter: Mit dem Sieg hat sich der TSV Aubstadt den Relegationsrang
in der Landesliga gesichert, Leinach ist abgestiegen. Bereits am Samstag
spielten die Bezirksoberliga-Zweiten FC Burgkunstadt und TuS Frammersbach um den
Aufstieg in die Landesliga. Burgkunstadt siegte 2:0. Aubstadt spielt nun am
Mittwoch um 18.30 Uhr gegen den TuS Frammersbach um den letzten freien Platz in
der Landesliga.
Fotoserie bei
http://www.mainpost.de
Weiterer Bericht und Fotos bei
www.kick-ticker.de
Das Video zum
Spiel (Quelle www.bfv.de)
|